Eigentlich hatte der August bei uns nur ein Thema: Gesundheit! Zuerst galt es, den „Schock“ der letzten beiden Tage zu verarbeiten (siehe Monatsrückblick vom Juli). Für den Rest des Monats hieß es dann Blick immer geradeaus!
Die erste Zeit war eine Qual. Ich bezeichne mich zwar selbst als relativ faulen Menschen, aber Nixtun ist nun gar nicht meine Stärke. Irgendetwas von mir muss in Bewegung sein: mein Kopf, meine Beine oder meine Hände. Jetzt war ich also zum Nichtstun und Immer-geradeaus-gucken verdonnert, lediglich fernsehen war erlaubt. Und einmal täglich kurz Mails checken habe ich dem Arzt abringen können „aber nicht stundenlang!“
Okay, ich hab mein Bestes gegeben. Der erste Check beim Augenarzt war dann auch in Ordnung. Der Kurzurlaub in Schleswig eine Woche später sollte wohl klappen.
Zurück auf Anfang
Vor der Reise stand noch ein Augen-Check an. Während ich im Wartezimmer saß, schwante mir Böses: Die Sicht auf meinem linken Auge verschlechterte sich zusehends. Im Behandlungszimmer konnte der Arzt „nur“ eine massive Nachblutung entdecken, aber nicht sagen, ob die Netzhaut sich jetzt nicht vielleicht doch ablöste.
„Da können wir nur warten, kommen Sie Dienstag oder Donnerstag wieder. Urlaub? Klar, wenn Sie im Appartement fernsehen wollen und ab und zu die See ansehen, dann geht das.“ Danke, da verzichte ich lieber! Tschüss, Schleswig, hoffentlich auf bald!
Stattdessen sind wir wieder in die MHH (Medizinische Hochschule Hannover) gefahren, für eine Ultraschalluntersuchung. Zum Glück waren Netzhaut und Laserung okay. „Ganz viel Ruhe, nichts tun, auf keinen Fall lesen, nur fernsehen – und stricken!“
Das letzte Wort der Ärztin war eine Erlösung für mich. ENDLICH nicht mehr nix tun!!! Für den Rest des Monats glühten meine Nadeln! Da hat auch der dösige Schädel durch das Virostatikum gegen meine Gürtelrose (vermutlich Stressreaktion) nichts geändert.
Hilfe, was strick ich nur?
An Ideen und angefangenen Strickprojekten fehlt es mir eigentlich nie. Also strickte ich erst mal am Top und einem Pulli so lange weiter, bis Zählen und Anleitung lesen anstand. Dann entstanden ein paar einfache Spülis, die Muster kann ich aus dem Kopf und auch beim Fernsehen stricken. Trotzdem breitete sich ziemlich schnell Langeweile aus.
Ein buntes Wollknäuel von meiner Schwägerin (als Dankeschön fürs Tiere füttern) rettete mir das nächste Wochenende und ein paar weitere Tage. Blick immer geradeaus auf den Fernseher und Finger in Bewegung. Das Ergebnis: ein buntes Tuch, kuschelig warm und Gute-Laune-spendend.
Aus meinem reichen Fundus an Sockenwollresten wollte ich schon lange etwas Sinnvolles machen, aber mir fehlte immer die Zeit dazu. Die hatte ich ja jetzt, also los! Aufgrund der wirklich großen Restemenge hab ich mich für eine bunte Frau-Schulze-Decke entschieden. Bis zum Ende meiner Krankschreibung Mitte September habe ich 125 Quadrate (von voraussichtlich 425 benötigten) geschafft. Reicht, oder?
Wie heißt Du nochmal?
Name vergessen? Nein, nur lange nicht gesehen! Am 12. August war ich zum 40-jährigen Klassentreffen. Darüber habe ich schon im 12 von 12: Langweilig, aber mit Highlight berichtet. Das Treffen war nur kurz (zumindest für mich), aber ich war froh, überhaupt hingehen zu können!
Endlich mal wieder weg!
Im August stehen einige Geburtstage in der Familie an, unter anderem beim Sohn, der gut 400 km entfernt wohnt. Mit einem Kaffeeklatsch ist es da nicht getan. Mein Auge war „stabil“, der Arzt war einverstanden, also fuhren wir los. Nicht nur Mini-Enkel hat sich über das Wiedersehen sehr gefreut!
Die Tage in Olbernhau waren sehr schön, aber auch anstrengend. Was hat ein Zweieinhalbjähriger doch für eine Energie und Ausdauer! Zigmal den „Berg“ auf dem Spielplatz rauf und runter, fünfmal hintereinander dasselbe Buch lesen und gefühlte tausendmal „(K)Ningeling“ der Fahrradklingel im Buch anhören! Wie ruhig es nach dem Urlaub dann zu Hause ist …
Das Ende des Urlaubs kam schneller als erwartet – über Nacht in Form einer massiven Halsentzündung. Um drei Uhr mit heftigen Halsschmerzen aufgewacht, um fünf Uhr der Beschluss abzureisen, bevor Mini-Enkel sich ansteckt und um den Hausarzt aufsuchen zu können. Schade, so konnte ich mich nicht mal richtig vom Knirps verabschieden 🙁
Die Kuh ist vom Eis
Das waren die Worte meines Augenarztes am 31. August, mit dem Zusatz „Da bin ich aber froh.“ Und ich erst! Das sture „Immer geradeaus“ hat zwar meinen Nacken arg strapaziert, sich aber wirklich gelohnt! Für dieses Mal ist es gut gegangen und ich hoffe, es gibt kein nächstes Mal. Auf Löcher in Netzhäuten verzichten wir in Zukunft gern!
Meine Arbeit im August
Tja, viel „geschafft“ habe ich ja in diesem Monat nicht, aber sehr viel erreicht: Mein Auge ist so okay, wie es in der „kurzen“ Zeit möglich ist. Der Rest braucht eben noch etwas Zeit.
Frisch genadelt im August:
- ein buntes Tuch gestrickt
- 4 Spülis gestrickt
- 125 Quadrate der Frau-Schulze-Decke gestrickt
- 2 Outfits für das kleine Äffchen „Mon…“ gehäkelt
Blogartikel im August:
- 12 von 12: Langweilig, aber mit Highlight
- Linguine in Limetten-Sahnesoße (automatische Veröffentlichung, geschrieben vor meiner Erkrankung)
2 Antworten auf „Monatsrückblick August 2023: Immer geradeaus!“
[…] (Anleitung lesen verboten) und etwas “Einfaches” stricken. Mehr darüber kannst Du in meinem Monatsrückblick August lesen. Jetzt sind endlich wieder die Pullis dran!Korrektur dieses Punktes: Statt eines Pullis werde […]
[…] “kleinen” Auto verstaut waren, blieb kein Platz mehr für den Buchführungskarton, meine Frau-Schulze-Decke, die Weinkartons und die Tasche mit Handarbeitszeug und “Kleinkram”. Na gut, kann man […]