[Dieser Artikel enthält keine bezahlte Werbung, lediglich Tipps und Hinweise auf verschiedene Möglichkeiten und Anbieter!] Sprachen lernen ist nicht jedermanns/fraus Sache. Das hat sicher unterschiedliche Gründe. Die Art, wie Sprachen in der Schule gelehrt werden, dürfte jedoch (fast) immer eine Rolle spielen. Ja, unter Umständen sogar zur Ablehnung oder der Auffassung „Ich bin unbegabt und lerne nie richtig Englisch/Französisch/Spanisch …“ Mit schnell und effizient eine Sprache lernen hatte das eben herzlich wenig zu tun. Es geht aber auch anders: Sprachen lernen kann richtig Spaß machen!
Du glaubst mir nicht? Probier doch einfach mal eine andere Methode aus. Spätestens dann, wenn Du die ersten Erfolge verbuchen kannst, wirst auch Du richtig Spaß am Lernen von Fremdsprachen haben. Versprochen!
Neue Methode? Gut und schön, aber muss der x-te Fremdsprachenkurs wirklich sein? Nein, das ist nicht nötig. Aber ein wenig investieren musst Du schon – zumindest etwas Zeit, für die eine oder andere Methode auch (ein wenig) Geld. Hier ist ein kleiner Überblick über verschiedene Methoden, schnell und effizient eine neue Sprache zu lernen:
Selbstlernkurse
Früher nannte man die Kurse auch „Kassetten-Lernkurs“ oder „CD-Sprachkurs“, heute kannst Du Dir die Audiodateien oft als MP§ aus dem Internet herunterladen und so auf mobilen Geräten hören. In diese Kategorie gehören inzwischen auch Onlinekurse zum Selbstlernen, also ohne Lehrer und Lernkontrollen. In Bezug auf Preis und Lerninhalt hast Du (fast) unendliche Möglichkeiten. Es gibt sogenannte Urlaubs- oder Reisesprachkurse mit dem entsprechenden Vokabular, aber auch mehr oder weniger umfangreiche Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene.
Hast Du eine Bibliothek in der Nähe, dann sieh Dich doch da mal nach Sprachkursen um, alternativ in einer gut sortierten Buchhandlung. Ist Deine Wunschsprache dort nicht zu finden, dann sieh Dir ruhig mal Kurse von verschiedenen Verlagen für andere Sprachen an. Jeder Verlag hat seinen eigenen Stil, oft aber auch unterschiedliche Kursreihen. Der Aufbau ist dann für alle Sprachen gleich oder zumindest sehr ähnlich. Du bekommst also schon mal einen guten Überblick und kannst Dich leichter für einen Kurs entscheiden.
TIPP: Leih Dir in der Bibliothek mehrere Sprachkurse für Deine Wunschsprache aus (alternativ: kauf einige gebrauchte oder preisreduzierte Kurse oder belege parallel zum Kurs in Buchform einen Onlinekurs). Beginne mit einem beliebigen Kurs und lern damit so lange, bis es schwierig (Grammatikregeln klingen kompliziert, zu viele neue Vokabeln in einer Lektion oder Du verstehst gerade nicht, was von Dir verlangt wird) wird.
Jetzt steigst Du auf den zweiten Kurs um und lernst mit diesem weiter. Natürlich beginnst Du wieder mit der ersten Lektion. Einige Vokabeln kennst Du schon, andere sind neu. Das Lernen fällt Dir vermutlich jetzt etwas leichter, gleichzeitig wiederholst Du einige Lerneinheiten. So bleiben sie besser im Gedächtnis. Außerdem hörst Du neue Sprecher, mit vielleicht etwas anderer Aussprache. Das schult Dein Hörvermögen. Wird auch hier das Lernen schwierig, dann lernst Du entweder wieder mit dem ersten Kurs oder auch mit einem dritten weiter.
Du arbeitest also parallel an mehreren Kursen. So hörst Du eine Vielzahl an unterschiedlichen Sprechern und hast ein Maximum an Übungsaufgaben. Wiederholungen kommen ganz automatisch vor, aber immer in einer etwas anderen Variante. So bleibt das Lernen interessant und es „bleibt mehr hängen“. Was Du in einem Kurs nicht verstehst, ist in einem anderen leicht nachvollziehbar.
Sprachlern-Apps
Eine App zum Sprachenlernen ist schnell gefunden und in der Basisversion oft sogar kostenlos. Ausprobieren lohnt sich in jedem Fall. Als alleiniges Lernmittel sind zumindest die Basisversionen wenig bis gar nicht geeignet, denn Du lernst vor allem isolierte Vokabeln und eventuell einzelne einfache Sätze. Grammatik wird, wenn überhaupt, nur sehr eingeschränkt gelehrt. Du kannst sie natürlich nutzen, um erst einmal in eine neue Sprache „reinzuschnuppern“.
Komplexe (meist recht preisintensive) Apps bieten Dir deutlich mehr. Sie lohnen sich aber nur, wenn Du tatsächlich damit lernst. Oft werden sie nämlich im Abo angeboten. Du bezahlst also jeden Monat dafür, auch wenn Du die App gar nicht nutzt. Günstiger ist ein Jahresabo oder auch ein „Lifetime“ (= einmal bezahlen, lebenslang nutzen).
Apps eignen sich sehr gut, um Vokabeln zu lernen und/oder zu wiederholen. Die Lektionen sind in der Regel sehr kurz (ca. 5 – 10 Minuten), perfekt für zwischendurch oder um mal schnell am Abend noch ein bisschen lernen.
TIPP: Bevor Du Dich für eine (teure) Sprachlernapp entscheidest, nutze den meist angebotenen kostenlosen Probemonat, um die App gründlich zu testen. Kauf sie nur, wenn Du gut mit der App zurechtkommst und wirklich damit lernen kannst.
Klassische Sprachkurse
Du kannst einen Sprachkurs als Gruppenkurs zum Beispiel bei der VHS buchen, aber auch in einer Sprachenschule oder bei einem Lehrer direkt vor Ort. Die Kosten halten sich meist in Grenzen, wobei die VHS sicher die günstigere Variante ist. Der Erfolg hängt sehr vom jeweiligen Lehrer und der Gruppe ab.
Sprachschulen und Fremdsprachenlehrer bieten oft auch Einzelunterricht an, der natürlich wesentlich teurer ist, dafür aber individuell auf Dich und Deine Bedürfnisse zugeschnitten. Möchtest Du sehr schnell und effektiv eine Sprache auf hohem Niveau lernen (zum Beispiel für den Beruf mit entsprechendem Fachvokabular), dann ist Einzelunterricht ideal, am besten bei einem Muttersprachler.
TIPP: Erkundige Dich unbedingt, auf welchem Niveau der (VHS)Kurs angeboten wird. Anfängerkurs heißt nicht unbedingt, dass bei “null” angefangen wird. Vielleicht haben die anderen Teilnehmer schon zwei oder drei Lektionen gelernt. Kannst Du diese dann allein aufholen oder bekommst Du gegebenenfalls sogar Unterstützung von Deinem Lehrer?
Onlinekurse
Das Gebiet „Onlinekurse“ ist sehr vielfältig. Es gibt Kurse, bei denen Du direkt von einem Lehrer unterrichtet wirst, aber auch sogenannte Selbstlernkurse ohne persönliche Unterstützung. Letztere bieten jedoch oft eine (mehr oder weniger automatisierte) Aufgabenkorrektur an. Die Preisspanne ist nahezu unendlich, ebenso variabel ist auch der Lerninhalt. Manche Kurse kaufst Du, diese bezahlst Du „nur einmal“, andere funktionieren als Abo mit monatlichen Zahlungen. Gute Kurse sind durchaus sinnvoll, wenn Du diese Art des Lernens magst.
TIPP: Vereinbare unbedingt eine (wenn möglich preisreduzierten oder kostenlosen) Probemonat, bevor Du Dich auf einen langfristigen Vertrag einlässt. Idealerweise hast Du spätestens nach einem halben Jahr eine kurze Kündigungsfrist.
Fernstudium/Fernlehrgang
Zumindest die „gängigen“ Sprachen kannst Du auch per Fernstudium lernen. Das ist allerdings nicht gerade die billigste Variante, hat aber durchaus einige Vorteile. Alle Lernmaterialien werden Dir per Post zugeschickt und/oder Du kannst Sie in einem Lernportal herunterladen. Je nach Anbieter bearbeitest Du nur schriftliche oder schriftliche und mündliche „Hausaufgaben“ und sendest diese an Deinen Fernlehrer. Ein paar Tage (manchmal auch nur Stunden) später bekommst Du die Aufgaben korrigiert und zensiert zurück. Lernen musst Du praktisch alleine. Dazu brauchst Du eine gewisse Portion Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen. Nach Abschluss des „Studiums“ erhältst Du ein Zertifikat mit Deiner Abschlussnote. Ein Fernlehrkurs eignet sich also vor allem dann, wenn Du gern alleine lernst, aber einen Nachweis über Deine Leistung haben möchtest (oder für eine Bewerbung/Deinen Arbeitgeber brauchst).
TIPP: Lass Dir von einem Anbieter (oder auch mehreren) Deiner Wahl eine Probelektion zuschicken. Buche den Lehrgang aber nicht sofort, sondern warte, bis Du einen Rabatt (meistens 10 oder 15 %) bekommst.
Bücher und Zeitschriften
Fremdsprachige oder zweisprachige Bücher sind „nur“ Begleitmaterial beim Sprachenlernen, aber in meinen Augen enorm wichtig, weil Du so die neu gelernte Sprache anwendest. Such Dir Bücher oder Zeitschriften zu Themen, die Dich interessieren, aber auch einfache Kinderbücher und/oder Comics (weniger, um schnell und effizient eine Sprache zu lernen, sondern eher wegen des Vergnügens, die Geschichte gleich zu verstehen).
Blättere in einer Buchhandlung einige Bücher durch und kauf anfangs nur die, bei denen Du zumindest verstehst, worum es im Text geht. Das können durchaus auch mal Bilderbücher oder Rezepthefte sein.
TIPP: Sieh Dich in Deinem nächsten Urlaub im Land Deiner Lernsprache doch mal nach einem Antiquariat oder auf dem Flohmarkt nach gut erhaltenen gebrauchten Büchern um. Da findest Du zu (fast) jedem Thema etwas.
Filme und Fernsehen
Filme, gleich welcher Art, eignen sich hervorragend, schnell und effizient eine neue Sprache zu lernen – allerdings nicht unbedingt für blutige Anfänger. Ein paar Wörter und Sätze solltest Du schon verstehen.
Idealerweise siehst Du Dir Filme mit Untertitel an, und zwar mehrmals. Zu Beginn wählst Du den deutschen Untertitel, damit Du erst einmal verstehst, worum es im Film überhaupt geht. Dann steigst Du auf den fremdsprachlichen Untertitel um. Zwar steht da nicht immer der genaue Wortlaut des Gesprochenen, aber zumindest der Sinn ist gut ersichtlich. Falls Du die gesprochene Sprache (noch) nicht ganz verstehst, kannst Du mitlesen und einzelne Wörter zuordnen. Bei weiteren Durchgängen wirst Du immer mehr verstehen, auch wenn vielleicht Dialekt oder Slang gesprochen wird.
TIPP: Such Dir für den Anfang kurze und einfache Filme aus. Kinderfilme können durchaus geeignet sein, aber nur mit „realistischen“ Stimmen. Verzerrte Stimmen im Comicstil sind zum Teil sehr schwer zu verstehen und entspricht daher nicht dem Sinn „schnell und effizient“ eine Sprache zu lernen. Schließlich möchtest Du später vermutlich keine Comics synchronisieren, sondern Dich mit „echten“ Menschen unterhalten.
Hörbücher
Hörbücher kannst Du zum Lernen (fast) noch besser nutzen als Filme. Auch hier gilt, nimm für den Anfang eher kurze Bücher. Lass das Buch gerne auch mal leise „nebenbei“ laufen. Du musst gar nicht wirklich „zuhören“. Dein Gehirn lernt trotzdem Satzbau, Aussprache und Sprachstil so ganz nebenbei. Hörbücher, egal ob als CD oder im Download, sind das perfekte Begleitmaterial zum Sprachenlernen, ebenso Podcasts in der Lernsprache oder entsprechende Radioprogramme. Diese kannst Du auf dem PC oder mit einem Internetradio jederzeit und überall hören.
TIPP: Hör „nebenbei“ nicht das ganze Buch, sondern wiederhole immer wieder kurze Sequenzen. Durch die Wiederholungen lernt Dein Gehirn viel schneller. So sparst Du Dir das Lernen von Grammatikregeln. Möchtest Du mehr darüber wissen, dann mach Dich mal mit der Birkenbihl-Methode zum Sprachenlernen vertraut.
TIPP 2: Sieh Dich doch mal bei Audible um (keine bezahlte Werbung, sondern meine persönliche Meinung). Da bekommst Du unzählige Hörbücher, im Abo sogar recht preiswert.
TIPP 3: Wenn Du beides findest, dann arbeite mit einem Buch in Deiner Lernsprache und dem passenden Hörbuch parallel. Während Du liest, hörst Du gleichzeitig denselben Text. So lernst Du Schreibweise und Aussprache auf die beste Art und Weise.
Die richtige Mischung macht’s!
Dir fällt die Entscheidung für eine der vorgestellten Lernmethoden schwer? Macht nichts, versuch einfach mehrere. Am besten klappt das Lernen sowieso, wenn Du „mehrgleisig“ fährst. Ich habe noch keine Sprache mit nur einem Kurs oder einer Methode gelernt, sondern immer mit der einen oder anderen Kombination. Hörtexte (Kassetten/CDs der jeweiligen Kurse, Hörbücher, Radio, Fernsehen …) gehören immer dazu. Je mehr unterschiedliche Sprecher, desto besser, auf Reisen möchte ich ja möglichst jeden verstehen, egal wie er/sie spricht. Auch Zeitschriften, Comics und/oder Kinderbücher kaufe ich mir früher oder später (sobald ich die etwas mehr als den Titel lesen kann).
PS: Ich nutze die Birkenbihl-Methode persönlich sehr gern, sie eignet sich hervorragend, um schnell und effizient eine neue Sprache zu lernen.